Daidalos Sicherheitspreis für Merck KGaA 

Kurz nach Christi Geburt schrieb Publius Ovidius Naso, bekannt als Ovid, die Methamorphoseon Libri, ein episches Sagengedicht von fünfzehn Büchern mit jeweils 700 bis 900 Hexamenterversen.

In diesem erstaunlichen Werk, den „Verwandlungen“, fehlt sowohl der zentrale Held, als auch ein durchgehender Stoff. Den lehrhaften Sammelgedichten gemeinsam ist, das in den einzelnen Sagen wiederkehrende Prinzip der Verwandlung. In der Reihenfolge der inhaltlichen Darstellung selbst, findet jedoch die größte Verwandlung vom Chaos der Urzeit bis zur imperialen Weltordnung statt.

 Ovid, als einfühlsamer Beobachter der menschlichen Psyche, entließ die Menschen aus der Verantwortlichkeit höherer Mächte und lies sie von psychischen Kräften gesteuert agieren. Liebe, Sehnsucht, Eifersucht und Wille bestimmten das Handeln. Die Verwandlung im Daidalos-Gedicht erfolgt zwischen dem zweiten und dritten Hauptteil. Die Götter gaben Perdix die Gestalt eines Rebhuhns, nachdem Daidalos seinen Neffen aus Künstlerneid von der Akropolis stieß. Wegen seiner Kunstfertigkeit von den Göttern gerettet, wurden ihm, ähnlich wie Götter, die auf der Erde erschienen, Flügel verliehen. Durch den Sturz traumatisiert hatte das Rebhuhn Angst vor der Höhe und brütete von nun an am Boden.  

 

 Daidalos stellt in dem Epos später ebenfalls einen äußerst geschickten Kunst-Handwerker mit großer innovativer Kraft und technischem Erfindungsgeist dar. Ein Erneuerer von Verfahren, der für König Minos, das Labyrinth erbaute.  Dort wurde die „abartige Geburt, gezeugt von Königin und Stier versteckt, der Menschen fressende Minotaurus“. Daidalos half dem Geliebten der Königstochter Ariadne, Theseus, sich mit einem Faden im Labyrinth zu orientieren und den Hybriden zu besiegen. Damit hatte das Opfer fordernde Ritual ein Ende, mit der Konsequenz, dass Daidalos und Ikaros Gefangene bei Minos wurden. Den Ausweg für die beiden schilderte Ovid:

 „Dädalus haßt indessen die kerkernde Kreta, wohin ihn lange verbannt das Geschick, und, gelockt von der Liebe der Heimat, war er umschlossen vom Meer. So werde dann Land und Gewässer,

Rief er, gesperrt; doch öffnet der Himmel sich: dort sei die Laufbahn!

Alles behersch’ auch Minos, die Luft beherschet er doch nicht!   Sprach’s: und wendet den Geist auf unerspähte Künste,

Und schafft neue Natur. Denn in Ordnung leget er Federn, wo zu der kleinsten hinab die kürzere folget der längeren; das ein wachsender Flügel erscheinet…“ Vers 183 – 191, Buch VIII.

 Ovid beschrieb die konkrete Sicherheitsanweisung Daidalos’, die durch die Unvorsichtigkeit des Sohnes den Unfall nicht verhindern konnte:

 „Als an das Begonnene letzte Hand angelegt war, schwang sich der Meister in das Flügelpaar und schwang sich in die Luft, die er bewegte.

         Er belehrt auch seinen Sohn und spricht: Halte dich auf mittlerer Bahn, Icarus –laß dich ermahnen! – damit nicht, wenn du zu tief fliegst, die Woge die Feder schwer mache oder, wenn du zu hoch emporsteigst, das Feuer sie versenge. Fliege zwischen beiden!“ Vers 200 – 205, Buch VIII

 Mario Derra schuf  im Jahre 2008 den Daidalos-Sicherheitspreis für Merck KGaA als  Produktion in seinem Gernsheimer Atelier. Mit der innovativen Kraft des Architekten und Kunsthandwerkes und seinen Sicherheitsanweisungen gibt Daidalos, so meint Derra, Gelegenheit zu einer umfangreichen Betrachtung handwerklicher, vorsorgender, schützender und auch psychologischer Aspekte. Derra stellte den Preis deshalb unter das Motto: „Protektion – Prävention – Produktion“.  Die Mitarbeiter von Merck KGaA sieht Mario Derra als Sieger und gut beschützt unter einem Helm, der Sicherheit bietet.